Laut aktuellen Berechnungen von Janos Gabler, Tobias Raabe, Klara Röhrl und Hans-Martin von Gaudecker könnte eine stärkere Ausschöpfung des bislang von vielen Unternehmen, Behörden und Beschäftigten noch ungenutzten Homeoffice-Potenzials die Zahl der Corona-Neuinfektionen deutlich reduzieren. Die Forscher simulieren die Entwicklung der Pandemie im Februar mit unterschiedlichen Homeoffice-Quoten sowie mit offenen bzw. geschlossenen Schulen und Kitas.
Dazu nutzen sie ein neu entwickeltes Simulationsmodell, das Kontakte zwischen Menschen in unterschiedlichen Bereichen des Lebens und deren jeweilige Infektiosität in den Mittelpunkt stellt. Den Ergebnissen zufolge würde die Erhöhung der Homeoffice-Quote von derzeit etwa 25 Prozent auf 35 Prozent dazu führen, dass die Neuinfektionen Ende Februar um rund 27 Prozent niedriger lägen.
Schul- und Kitaschließungen bewirken eine weitere Verringerung der Infektionszahlen um etwa 10 Prozent. Dieser Effekt rührt zu großen Teilen daher, dass mindestens ein Elternteil zu Hause bleiben muss. Für eine möglichst schnelle Reduktion der Fallzahlen sei daher eine Kombination ratsam, für eine gegebene Zielgröße könne eine strengere Homeoffice-Regelung aber auch Schulschließungen ersetzen, heißt es in der Studie.
„Angesichts der Effektivität von mehr Heimarbeit für die Reduktion der Neuinfektionen scheint es aus unserer Sicht dringend geboten, dass die dadurch resultierenden Effizienzverluste in Kauf genommen werden“, so das Fazit der Forscher.
Siehe dazu auch den Bericht in der ARD tagesschau vom 22.02.2021.
Original Meldung des IZA: