Energiewirtschaft

Energiewirtschaft

Die dramatisch gestiegenen Preise für Erdgas drohen in erheblichem Ausmaß die finanzielle Leistungsfähigkeit privater Haushalte und Unternehmen zu überfordern. Gleichzeitig sollen fossile Brennstoffe so weit wie möglich reduziert werden – durch private Haushalte ebenso wie durch Industrie und Gewerbe. Wie kann man die Probleme bewältigen?

Die Energiewirtschaft ist ein zentrales Forschungsfeld in der Wirtschaftswissenschaften, da sie einen erheblichen Einfluss auf die nationale und globale Wirtschaft hat. Ökonomische Forschung kann auch dazu beitragen, die Vorteile und Herausforderungen unterschiedlicher Energiequellen zu quantifizieren, um fundierte politische Entscheidungen zu ermöglichen.

Aktuelle Forschung

Mai 2023: Wie Deutschland ohne russisches Gas durch den Winter kam

Die deutsche Wirtschaft hat das Ende der russischen Gaslieferungen verkraftet und hätte auch einem Importstopp ab April 2022 standhalten können. Das zeigt eine Analyse von Prof. Dr. Moritz Schularick, Mitglied des Fachbereich Wirtschaftswissenschaften und designierter Präsident des Kiel Institut für Weltwirtschaft zusammen mit Prof. Dr. Benjamin Moll (London School of Economics) und Dr. Georg Zachmann (Bruegel).“ Die Studie ist als „ECONtribute Policy Brief“ des Exzellenzclusters ECONtribute erschienen.

Heizung
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November 2022: Marktdesign für die Gasmangellage

Die Gasmangellage droht und stellt die Gesellschaft vor die wichtige Frage: Wer bekommt wie viel Gas zu welchem Preis? Nach welchen Regeln Marktmechanismen und Marktpreise in der Gasmangellage ersetzt werden, beeinflusst maßgeblich, ob und wie stark die Gasnachfrager und -anbieter Vorsorge für die Mangellage treffen – und beeinflusst damit auch die Wahrscheinlichkeit, ob diese überhaupt eintritt.

Diese Analyse schlägt einen Zertifikatsmarkt als Hilfe für Allokation und Bepreisung in der Mangellage vor, der ähnlich funktionieren soll, wie der Handel mit Emissionszertifikaten als Maßnahme für den Klimaschutz. Fest steht: Je früher der Zertifikatsmarkt etabliert wird, desto stärker können die damit verbundenen Anreize bereits im Vorfeld und inmitten der Mangellage wirken.

Stromtrassen
© Unsplash/Ilse Driessen

September 2022: Learning from Electricity Markets: How to Design a Resilience Strategy

Security of supply concerns are at the forefront of the public debate. The pandemic and post-pandemic times have demonstrated that preparing for global shocks requires the quick availability of some essential goods and services, including energy. Private incentives are typically insufficient for an economy to be prepared for rare events with large negative impacts. Instead, governments and preferably supranational institutions should implement mechanisms that make sure that prevention, detection and mitigation measures are taken. The economics of electricity capacity mechanisms provides valuable lessons for the provision of essential goods in such events, which need to be complemented with other elements aimed at mitigating the causes and impacts of potential crises.

Gas
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August 2022: Electricity Markets in Transition: A Multi-Decade Micro-Model of Entry and Exit in Advanced Wholesale Markets

Electricity markets worldwide are undergoing a many‐decade transition in the way electricity is generated and consumed. The success of this transition depends critically on climate policy and market design. We model the most advanced electricity markets in the world to evaluate the impact of alternative policies on electricity market outcomes over the next 40 years, including costs, profits, social welfare, risks, and reliability. Each year, investors decide which resources enter and exit given forward‐looking consistent expectations about energy profits, prices, and costs. The model is unique in modeling investment decisions at the individual unit level based on precisely calculated profits from energy, reserves and capacity markets. These profits depend critically on the resource structure, which changes each year with investor decisions. New and essential elements of electricity markets, such as battery storage and price responsive demand are fully integrated. The model provides detailed insights into how policies such as carbon pricing impact the transition to renewable energy.

Strom
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05.08.2022: Wie es zu schaffen ist

Die deutsche Wirtschaft könnte einen sofortigen Stopp russischer Gaslieferungen mit den richtigen wirtschaftspolitischen Maßnahmen auffangen und ohne russisches Gas durch den Winter kommen. Deutschland muss seinen Gasverbrauch bis zum Ende der kommenden Heizperiode um etwa 25 Prozent reduzieren, um zu jedem Zeitpunkt einen Puffer von 20 Prozent in den Gasspeicher zu haben. Die Studie zeigt auf, wie das zu schaffen ist.

Studentin am Laptop
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Mai 2022: Toward an EU Gas-Purchasing Cartel

As has been clear since February 24, responsible governance requires that the EU prepare for the possibility of a complete EU cut-off by Putin. Although significant steps are being taken, the Commission’s proposed roadmap only envisions voluntarily cutting Russian gas imports from 155 bcm to 55 bcm by the end of 2022, while Putin might well enforce a cut to 0 bcm at any time — a rate of gas reduction 10 times greater than the Commission is considering. Although only one part of a responsible plan, a gas-purchasing cartel could play an essential role in protecting EU economies from Russian blackmail, and also in helping to keep the EU unified as Putin tries to fracture it, as he is already trying to. Its twin goals would be reducing the EU’s financial support for Russia’s Ukraine invasion and reducing Putin’s ability to hold EU economies hostage to Russian gas supplies.

Gashahn
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März 2022: Russland-Sanktionen, Ukraine-Hilfen und Energie: Welche Politikmaßnahmen und
Aktivitäten sind die Deutschen bereit zu unterstützen?

Um den Druck auf die russische Regierung zu erhöhen, würden laut einer repräsentativen Befragung für den briq policy monitor mehr als zwei Drittel der deutschen Bevölkerung einen Stopp von Energieimporten aus Russland unterstützen. Eine breite Mehrheit findet sich auch für weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Energieabhängigkeit. Zudem befürwortet ein Großteil der Befragten mehr Hilfen für die Ukraine und eine Integrationsperspektive für Geflüchtete. In der Frage nach weiteren Waffenlieferungen sind die Deutschen hingegen gespalten.

zerknitterte Geldscheine
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